Blitzlicht von der Arbeitgeber-Insight zur Arbeit in der Politik

Die gut besuchte Arbeitgeber-Insight zum Thema Arbeiten in der Politik war voller spannender Einblicke und wertvoller Hinweise über den beruflichen Alltag und die strukturellen Herausforderungen in diesem Feld.
Wenn man Politik zum Beruf machen will, braucht man den Willen, etwas zu verändern, Altruismus und Durchhaltevermögen, ein gutes Netzwerk sowie ein dickes Fell,  beschreibt Dr. Julia Höller -  grünes Mitglied des Landtages NRW -  ihre Erfahrungen für eine mögliche politische Laufbahn.  Und das langjährige parteipolitische Engagement war in ihrem Fall sicher hilfreich. Dr. Wolfram Morgenroth-Klein, Ministerialrat im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ergänzte aus Sicht der Ministerien, dass neben einem Hochschulabschluss und ersten beruflichen Erfahrungen, das konzeptionelle Denken, eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und thematische Neugierde sowie eine hohe Gewissenshaftigkeit für die Arbeit im BMZ essentiell seien.

Die Arbeit im Entwicklungsministerium sei sehr vielseitig und man befasse sich mit zahlreichen spannenden Themen, beschreibt Wolfram Morgenroth-Klein, der innerhalb des Hauses und weltweit schon viele Einsatzfelder hatte; u.a.: im Klimareferat, in der Botschaft in Bolivien, im Referat Indien/Südasien, zur GIZ Fusion und aktuell zum Thema Biodiversität bzw. nun Pandemieprävention.
Interessant ist seine Erkenntnis, dass für eine gut laufende und zufriedenstellende Arbeit vor allem die gute Zusammenarbeit mit Kolleg:innen sei, die sogar wichtiger sein kann als das eigentliche Thema. Sprich bei der Wahl von neuen Aufgabenbereichen, gucke er vor allem erstmal, mit wem er diese angehen könne. Beim BMZ ist noch hervorzuheben, dass es bei der Arbeit nicht primär um Umsetzung von Gesetzen geht, sondern Verteilung von Haushaltsmitteln und natürlich das Monitoring. Gestaltend ist es dann, wenn es um die Initiierung neuer Programme oder Fonds geht, wie aktuell die Einrichtung eines pandemiebezogene Fonds.

Julia Höller, die im Mai neu in den NRW-Landtag kam, beschreibt ihre Tage als sehr unterschiedlich und dass jeder anders verlaufe, als ursprünglich geplant, da so viel aktuelles dazu kommt: und formulierte es als Tauziehen zwischen sehr aktuelle Themen, großen Projekten und regelmäßigen Sitzungen. „Politikmachen bedeutet auch Kompromisse einzugehen, die weh tun können – so zum Beispiel die Räumung von Lützerath. Dann muss man versuchen trotzdem weiterzumachen und seinen Beitrag da zu leisten, wo man kann, zum Beispiel als Parlamentarische Beobachterin in Lützerath während der Räumung zur Deeskalation beizutragen.“

Die Teilnehmenden der Spinn.Bar am letzten Donnerstag – die zum Teil selbst bereits politisch engagiert sind – hörten den beiden Referent:innen gebannt zu und stellten zahlreiche interessierte Fragen – auch zu politischen oder Wertekonflikten innerhalb der Tagespolitik. Auch das Thema der gläsernen Decke für Frauen in der Politik zur Sprache. Was genau gesagt wurde, lässt sich natürlich nur erfahren, wenn Du live mit dabei bist bei einer unserer Spinn.Bars bzw. Arbeitgeber-Insights.